Chablis – schon mal gehört, oder?
Chablis, eine Weißweinsorte mit echtem Weltruhm aus dem nördlichen Burgund. Aber keine Angst, man muss nicht zu den aller höchsten Qualitäten wie einem „Grand Cru“ greifen, um in den Genuss eines solchen Weins zu kommen. Zu den Klassifikationen übrigens später mehr. So ein wenig Theorie zum Start, bevor wir zu Weinbeschreibung kommen, kann aber doch nicht schaden, oder?
Was ist das für ein Wein?
Wenn man an die edelsten Weine, genauer gesagt Weißweine denkt, gehöret ein Chablis definitiv dazu. Unser Chablis L’Églantière 2021 ist ein gutes Beispiel für die Charakteristika dieses Weins aus Stufe 2 der Qualitätsklassifikation, der einem einen hervorragenden Eintritt in die Welt dieses fantastischen Weins aus dieser besonderen Region bietet.
Was macht einen Chablis so besonders?
Diese Weine haben eine unverwechselbare Mineralität und Frische, was viele Weine können, ein Chablis hat für mich aber immer noch etwas Magisches, sowie eine gewisse Tiefe und Komplexität. Das liegt mit Sicherheit an der die Kombis der Rebsorte Chardonnay, den außergewöhnlich mineralischen Böden und dem kühl-kontinentalen Klima mit kühlen Nächten und einer sehr langen Reifeperiode, so dass sich die Säure gewahrt bleibt und die Aromen sich in Ruhe entwickeln können.
Aber erstmal genug der Theorie
Aromen und Geschmack
Die meisten interessiert ja mit Sicherheit Aroma und Geschmack meiner Weinempfehlung von heute. Starten möchte wie immer kurz mit der Optik, so macht man das als Sommelier 😉
Optik/Farbe:
Eine helle, fast etwas leuchtend goldene und klare Farbe, etwas grünliches ist auch zu sehen. Auch das typisch für die frischen Chablis-Weine.
In der Nase/Aroma
Das Aroma entfaltet sich mit Noten von grünem Apfel, Zitrusfrüchten und einer dezenten, aber markanten Mineralität. Hinzu kommen florale Nuancen von weißen Blüten, die dem Wein eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz verleihen. Wer genau hinschmeckt, wird vielleicht auch eine subtile Note von Feuerstein entdecken, die oft als typisches Merkmal hochwertiger Chablis-Weine gilt.
Im Mund/am Gaumen
Hier ist unser Wein lebendig und frisch, gleichzeitig wunderbar ausgewogen. Die Säure ist knackig und gibt ihm eine schöne Struktur, dazu kommen mineralische Töne und eine leichte Salzigkeit, alles in allem eine wundervolle Komplexität, was oft typisch für Chablis-Weine ist. Ein relativ langer Abgang mit einem Hauch Salz.
Wozu passt der Wein am besten?
Alles, was aus dem Meer kommt, ganz besonders Meeresfrüchte und wer sich etwas gönnen möchte, trinkt ihn zu ein paar Austern. Aber auch gegrillte Gambas, Muscheln oder andere Schalentiere passen perfekt. Oder zu hellem Fisch, leichter Pasta, oder einfach als Aperitif mit etwas cremigem Parmesan.
Einige Rezeptvorschläge von mir findet ihr weiter unten.
Was ist Chablis und wie wird er hergestellt?
Chablis ist eine sogenannte „geschützte Ursprungsbezeichnung“, eine „AOC“ für Weißweine aus dem nördlichen Teil des Burgunds in Frankreich. Für die, die wissen wollen, was AOC heißt: Appelation d‘origine contrôlée.
Chablis dürfen nur aus der Rebsorte Chardonnay hergestellt werden. Wie schon mal angedeutet, was sie so einzigartig macht, ist die besondere Mineralität, die vom Terroir kommt.
Für die Weinherstellung in der AOC Chablis gibt es sehr strenge Regeln, kein Wunder bei dem Qualitätsanspruch, was aber auch in anderen Gebieten der Fall ist, nehmen wir nur mal die Champagne.
Die Trauben werden nach der Ernte von Stielen und Stängeln befreit, sanft gepresst, was herauskommt ist der sogenannte „Most“. Der wird dann in Edelstahltanks oder Holzfässern aus französischer Eiche vergoren, je nach Stil des Weines.
Je höher die Klassifikation in Richtung der höchsten, also „Grand Cru“, um so häufiger wird im Fass vergoren und/oder gereift, demnach werden die „einfacheren“ Petit Chablis und Chablis meist nur in Edelstahltanks ausgebaut. Hier soll die frische Frucht und Mineralität gewahrt bleiben.
Die 4 Chablis-Klassifikationen: Von Petit Chablis bis Grand Cru
Die Weine aus Chablis werden in vier verschiedene Klassifikationen unterteilt, die sich hauptsächlich durch das Terroir und die Lage der Weinberge unterscheiden:
- Petit Chablis
Die einfachste und zugänglichste Stufe ist der Petit Chablis. Diese Weine stammen aus Weinbergen auf höher gelegenen Plateaus die Böden enthalten weniger Kalkstein. Ein Petit Chablis ist leicht und frischer mit knackiger Säure und fruchtigen Aromen wie Zitrus und Apfel.
- Chablis
Klingt jetzt etwas komisch, denn Chablis sind sie ja alle. Die zweite Stufe heißt offiziell aber nun mal so 😉 Also alles, wo auf dem Etikett nichts dabeisteht, wie „Petit“, „Premier Cru“ oder „Grand Cru“ ist dieser Level. Das sind die meisten Weine von dort. Die Weinberge liegen in besseren Lagen mit kalkhaltigeren Böden und somit markanten, mineralischen Noten. Die Weine sind komplexer und haben neben den fruchtigen Noten auch eine kräftige Mineralität, die Säure ist auch hier knackig.
- Chablis Premier Cru
Nochmal eine Stufe drüber, aus besonderen Lagen mit ziemlich guter Sonneneinstrahlung. Premier Cru’s sind noch komplexer und tiefgründiger, zu den Zitrusaromen kommen weiße Blüten bei einer intensiven Mineralität. Diese Weine könnt ihr bereits einige Jahre einlagern.
- Chablis Grand Cru
Das sind, wie ihr euch denken könnt, die besten Chablis. Premium Weinberge, oft an Steilhängen des Flusses Serein. Optimale Sonneneinstrahlung, tiefgründige Kalksteinböden, die Wurzeln reichen tief in die Erde und nehmen das beste aus vielen Schichten auf, was sie an die Trauben weitergeben. Die Weine sind sehr dicht, äußerst mineralisch und durch den Ausbau und die Reifung mit Aromen von Nüssen, Honig und reifen Früchten. Diese Weine solltet ihr sogar einige Jahre liegen lassen, sofern sie nicht schon bereits älter sind, wir reden hier bei den besten von 6-9 Jahren, manchmal sogar Jahrzehnten.
Da diese Weine durchaus intensiv sind, sollte auch das Essen kräftiger sein, beispielsweise reifer Käse, alles mit Trüffeln, Kalbfleisch und kräftiger Fisch wie zum Beispiel Lachs.
Das Klima und die Böden in Chablis
Ohne nun zu sehr in die Tiefe zu gehen noch kurz ein paar Sätze zum Klima, denn das wirkt sich massiv auf die Weine und ihre Struktur aus:
Wir haben hier im nördlichen Burgund ein sogenanntes „kühl- kontinentales Klima“. Kurz gesagt: Kühle Nächte und sonnige Tage sorgen dafür, dass die Trauben langsam reifen und eine perfekte Balance aus Frucht und Säure entwickeln können.
Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Überblick über diese besonderen Weine und die Weinregion geben.
Wo kann man diesen Wein bestellen?
Im Internet kein Problem, den Jahrgang 2023 bekommt ihr für rund 20€ bei einigen Anbietern. Und wenn ihr noch mehr über Chablis-Weine erfahren möchtet, habe ich eine gute Seite für euch, klickt bei Interesse einfach HIER.
Lust auf mehr?
Wenn euch dieser Beitrag gefallen hat, könnten euch diese auch gefallen, klickt einfach auf die Fotos und ihr werdet weitergeleitet:
Vielleicht mal ein typischer Rotwein aus Kalifornien?
Oder ein Gewürztraminer aus Südtirol ?
Rezeptvorschläge:
Wie versprochen, einige Rezeptinspirationen von mir.
Dorade vom Grill
Edelfisch-Filets mit Gambas: