Kaninchenkeulen in kräftiger Sauce
Unglaublich zarte und leckere Kaninchenkeulen mit ordentlich Sauce. Eine Festmenu mit getrockneten Pflaumen, frischem Thymian und Weizenbier, das dem Gericht eine fruchtige und leicht würzige Note gibt. Was das Bier mit der Sauce macht, erzähle ich euch gleich.
Willkommen zu einem traumhaften Geschmackserlebnis, nicht nur als Weihnachtsgericht! Stellt euch einen kalten Winterabend vor, an dem der Duft von langsam geschmorten Kaninchenkeulen durch euer Zuhause zieht, da fühlt man sich doch gleich wohl, oder?
Jetzt kommt die perfekte Zeit, um eure Familie oder eure Gäste mit einem kräftigen und aromatischen Kaninchen Rezept zu verwöhnen.
Das perfekte Schmorgericht
Unsere Kaninchenkeulen schmoren sanft in einer reichhaltigen Weizenbiersauce und werden dabei immer zarter. Das Bier verleiht der Sauce eine einzigartige Note, die sich harmonisch mit den süßen Backpflaumen und den frischen Kräutern verbindet. Und natürlich ist es auch ein perfektes Weihnachtsgericht.
Eine kulinarische Liebeserklärung an die traditionelle Küche, die für Genuss und Gemütlichkeit steht. Lasst euch vom Zusammenspiel der Zutaten und Aromen verzaubern. Von dem karamellisierten Wurzelgemüse bis hin zu den aromatischen Zwiebeln – ein echtes Festmahl.
Vorab aber erstmal einige Infos. Wer nicht so viel lesen möchte, kann aber auch gleich zum Rezeptblock runterscrollen.
Warum macht man Bier in eine Sauce?
Bier gibt einer Sauce ein spezielles, herbes Aroma, hat aber noch einen anderen Vorteil: Der Alkohol und die Kohlensäure lösen den Geschmack aus den einzelnen Zutaten und Gewürzen besonders gut.
Ich habe euch mal die Wirkungen der Biersorten Weizenbier, Pils, dunkles & malziges Bier und helles Bayrisches Bier auf eine Sauce bzw. ein Schmorgericht zusammengestellt:
Weizenbier
Weizenbier verleiht der Sauce eine fruchtige und leicht würzige Note. Die Hefe und die Kohlensäure verstärken die Aromen der Zutaten und sorgen für eine frische Geschmacksrichtung.
Es harmoniert übrigens auch gut mit Geflügel und Fisch und gibt dem Ganzen eine leichtere, fruchtigere Note.
Pils:
Pils sorgt für eine kräftigere Bitterkeit und eine leicht blumige Note. Der hohe Hopfengehalt gibt den Gewürzen und Kräutern einen intensiven Kick.
In Schmorgerichten verstärkt Pils die herben Aromen und kann den Geschmack von reichhaltigen Fleischgerichten ausbalancieren. Es trägt dazu bei, dass die Sauce eine tiefere Geschmacksdimension erhält.
Dunkles & malziges Bier:
Dunkles Bier gibt der Sauce ein tiefes, malziges und leicht süßes Aroma. Der Alkohol und die Kohlensäure extrahieren die Gewürze und Zutaten und bringen eine komplexe, vollmundige Note in die Sauce.
In Schmorgerichten sorgt dunkles Bier für eine reichhaltige, dunkle Sauce mit einem Hauch von Karamell und Schokolade. Es eignet sich besonders gut für robuste Fleischgerichte wie Rinderschmorbraten oder Wild.
Helles Bayrisches Bier:
Ein „Helles“ gibt der Sauce ein mildes, leicht malziges Aroma. Es sorgt für eine ausgewogene Geschmacksrichtung und bringt eine sanfte Herbe in die Sauce.
Die Wirkung auf ein Schmorgericht: Das Fleisch wird zart und der natürliche Geschmack der Zutaten wird verstärkt. Es passt gut zu Schweinefleisch und Geflügel und sorgt für eine leichte, aber vollmundige Sauce.
Durch die Verwendung dieser Biersorten könnt ihr Saucen und Schmorgerichten auf vielfältige Weise verfeinern und ihnen besondere Geschmacksnoten geben. Und was mir ganz wichtig ist: ihr bekommt dadurch auch immer eine ordentliche Menge an Sauce, ich selbst liebe immer viel Sauce.
Welche „Teile“ von einem Kaninchen kann man zu Kochen nutzen?
Kaninchenfleisch gibt es in verschiedenen Varianten, z.B. ein ganzes Kaninchen, Keulen oder Filets. Wählt die passende Fleischsorte je nach Rezept und Geschmack.
Welche Beilagen passen dazu?
Da könnt ihr euch austoben, ich mag sehr gerne in Butter und Salbei geschwenkte Gnocchi und Apfelrotkohl dazu.
Knödel passen aber genauso gut oder auch Spätzle, Wirsinggemüse oder Salzkartoffeln, Sauce gibt´s ja reichlich.
Worauf sollte man beim Kauf von frischem Kaninchen achten?
Hier gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, um sicherzustellen, dass ihr qualitativ hochwertiges Fleisch bekommt:
- Frische und Lagerung: Das Kaninchenfleisch soll frisch aussehen und nicht unangenehm riechen. Die Farbe sollte hellrosa bis rosig sein, ohne dunkle Flecken oder Anzeichen von Verfärbung.
- Herkunft: Informiert euch über die Herkunft des Kaninchens. Regionales Fleisch von vertrauenswürdigen Züchtern oder Metzgern ist oft die beste Wahl. Ein persönlicher Tipp von mir: achtet darauf, ob der Verkäufer die Argumente souverän, locker und überzeugt rüberbringt. Wenn er überrascht wirkt und er sich erstmal die Antwort überlegen muss, kommt das Fleisch vielleicht von einem Massenerzeuger.
- Konsistenz: Das Fleisch sollte fest und elastisch sein, nicht matschig oder zu weich. Das deutet auf Frische und gute Lagerung hin.
- Verpackung: Wenn das Kaninchen verpackt ist, achtet logischerweise auf das Verfallsdatum und die Verpackung, die muss frei von Schäden sein.
Kaninchenkeulen in kräftiger Biersauce
Zutaten
- 4 Kaninchenkeulen
- Butterschmalz
- 1 Petersilienwurzel
- 3 Möhren
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Stange Lauch
- 400 ml Kalbsfond
- 0,5 l Weizenbier
- 1 EL Rohrzucker
- Salz
- Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 Lorbeerblatt
- 2 TL frischer Thymian
- Ca. 10 Backpflaumen
- Speisestärke/Saucenbinder
Anleitungen
- Kaninchenkeulen waschen, trockentupfen und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen
- In Butterschmalz von beiden Seiten scharf anbraten und herausnehmen
- Im Sud das kleingeschnittene Gemüse (Möhren, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch) anbraten
- Etwas Butter und den Rohrzucker dazugeben und karamellisieren
- Mit 2/3 des Weizenbiers und Kalbsfond ablöschen, Lorbeerblatt hinzufügen
- Keulen wieder in die Pfanne legen
- Etwas einkochen lassen
- Das restliche Bier dazu geben und Thymian dazugeben
- Bei geschlossenem Deckel 15 Min köcheln lassen
- Keulen herausnehmen: Die Keulen herausnehmen und warmstellen
- Sauce durch ein Sieb in einen Topf passieren und den restlichen Thymian dazu geben
- Sauce zurück in die Pfanne geben und die Keulen hineinlegen
- Backpflaumen hinzufügen, den Deckel draufsetzen und nochmal 15 Min köcheln lassen
- Sauce bei Bedarf mit Speisestärke/Saucenbinder binden
- Eventuell mit Salz und Pfeffer abschmecken
- Kaninchenkeulen zusammen mit den Beilagen (Salbei-Gnocchi und Rotkohl) anrichten
Lust auf noch mehr solcher Gerichte?
Da habe doch glatt noch mehr Rezeptideen für euch, einfach auf die Fotos klicken:
Rehfilet mit Maronenkruste:
Gänsekeulen mit Portwein-Apfel-Sauce und Bitterschokolade:
Und welcher Wein zu diesem Gericht?
Natürlich habe ich auch dieses Mal wieder eine passende Weinempfehlung für euch. Klickt einfach wieder auf das Foto und ihr werdet weitergeleitet, wie ihr vielleicht schon wisst, bin ich ein „echter“ und international zertifizierter Weinsommelier (WSET3).
Wie wäre es mit einem kräftigen Cabernet Sauvignon aus Kalifornien? Zum Beispiel dieser hier von Jacques Weindepot (Werbung):
Biersoße wollte ich schon immer selbst versuchen. Vielen Dank für deinen Rezept
Das freut mich, liebe Waltraud und vielen Dank für dein Feedback. Lass mal hören bzw. lesen, wie sie dir geschmeckt hat