Ein wirklich interessanter Wein, unser Pinot Nero von Kornell
Schön, dass ihr wieder auf meiner Seite gelandet seid. An alle, die zum ersten Mal hier sind, ein herzliches Willkommen und gleich ein paar Infos: Bei mir gibt´s nicht nur besondere Rezepte, ganz einfach zum Nachkochen, sondern auch Empfehlungen, welcher Weintyp zu welchem Essen passt und warum.
Euer Andi ist nämlich auch Sommelier und international zertifizierter Weinexperte 🎓(WSET3 with distinction – wer mehr wissen will, klickt 👉 HIER).
Lasst uns also wie immer „bewusst genießen“
Nun zu unserem Wein 🍷
Ein erster Schluck – und Du weißt: Das ist was Besonderes . Genau so ging es mir mit dem Pinot Nero „Marith“ 2024 vom Weingut Kornell aus Südtirol. Er ist zwar noch sehr jung, aber trotzdem schon trinkbar. Aber das Wichtigste: in dem steckt jede Menge Potential, wenn er erstmal ein paar Jahre reift.
Warum dieser Pinot Nero anders ist
Der „Marith“ vom Weingut Kornell ist kein typischer Südtiroler Pinot Nero – und genau das macht ihn so spannend. Hier geht’s nicht um Masse, sondern um Klasse. Die Reben wachsen auf 250 Metern Höhe auf einem Westhang in der Nähe von Kaltern, ungefähr 25km südlich von Bozen.
Kühle Erdbeer- und Himbeerfrucht, ein Hauch Kirsche, dazu feine Kräuternoten und eine schöne Würze. Alles sehr elegant, wenn auch noch etwas frisch.
Am Gaumen ist der 2024er Jahrgang jetzt schon klar und saftig. Die Säure ist präsent, aber gut eingebunden. Wenig Tannine – kaum spürbar, aber sie geben Struktur und werden im Laufe der Jahre noch weicher werden.
Ausbau im großen Holzfass, das macht ihn schon jetzt rund und geschmeidig und gibt im feine Würznoten mit.
Wie immer geht´s beim Wein um Balance ⚖️
Das feine Spiel aus Frucht, Frische und Tiefe, was hier schon jetzt stimmt, mit zunehmender Reife aber mit Sicherheit noch harmonischer wird.
Was mir besonders gefällt: Der Alkohol liegt bei angenehmen 13 % – und das passt perfekt zur Stilistik. Kein fetter Rotwein, der einen umhaut, sondern eine schöne Trinkigkeit mit sich bringt, die richtig Lust auf den nächsten Schluck macht.
Wo ihr den Wein herbekommt, verrate ich euch am Ende des Beitrags. Die schönste Möglichkeit ist aber mit Sicherheit, beim Weingut vorbeizufahren, wenn ihr mal in Südtirol oder auf dem Weg zum Gardasee seid.
Spätburgunder – die Rebsorte mit den vielen Namen 🍇
In Frankreich heißt sie Pinot Noir, in Deutschland kennt man sie als Spätburgunder, auf italienisch heißt sie Pinot Nero, in Südtirol und Österreich aber auch Blauburgunder – und sie gehört zu den ältesten und edelsten Rebsorten der Welt.
Ursprünglich kommt sie aus dem Burgund, inzwischen findet ihr sie in vielen kühleren Weinregionen überall auf der Welt, oft nah an der Küste, wie in Australien oder Kalifornien in Sonoma.
Südtirol? Ein kleines, aber feines Pinot-Nero-Paradies
Was diese Rebsorte so besonders macht? Sie ist sensibel – im Weinberg wie im Keller. Dünnschalige Beeren, anfällig für Wetterkapriolen. Aber wenn man sie versteht, wenn man sie mit Fingerspitzengefühl begleitet, dann entsteht Magie. Kein anderer Rotwein schafft es, so fein, elegant und transparent zu sein – und gleichzeitig so viel Persönlichkeit zu zeigen.
Typisch für Pinot Nero:
🔸 helle bis rubinrote Farbe
🔸 Aromen von roten Beeren 🍓, Kirschen 🍒, Veilchen 🌸, Kräutern 🌿
🔸 elegant, saftig, mit frischer Säure und feinen Tanninen
Am Gaumen oft eher elegant als kräftig, trotzdem saftig und voll, mit frischer Säure, feinen Tanninen und einem schönen Abgang.
👉 Tipp: Macht mal eine Blindverkostung mit mehreren Rotweinen und lasst euch nicht von der Farbintensität in die Irre führen. Schon oft haben Weinkenner völlig daneben gelegen und gedacht, sie hätten ganz anderen Rotwein im Glas.
Daher passt Pinot Noir für einen leidenschaftlichen Hobbykoch wie mich auch unglaublich gut zu vielen Gerichten.
Pinot Nero und leckeres Essen – das passt oft perfekt 🍽️
Was viele überrascht: Spätburgunder ist ein unglaublich vielseitiger Essensbegleiter.
Warum? Weil er leichter ist als viele andere Rotweine – aber trotzdem Struktur und Tiefe mitbringt. Viele rote Rebsorten haben auf Grund ihrer natürlichen Eigenschaften viele Gerbstoffe, also Tannin. Das ist das, was im Mund Speichel bindet und einem bei jungen Weinen das stumpfe Gefühl gibt und dass die Zunge am Gaumen klebt. Die Beeren enthalten beim Pinot Nero nur sehr wenig von diesen Gerbstoffen.
Seine Säure bringt Frische, seine Fruchtigkeit macht Spaß, seine feinen Tannine lassen ihn auch mit komplexeren Aromen spielen:
🔸Perfekt ist er zu Geflügel – vor allem, wenn es ein bisschen Röstaromen mitbringt: Ente, Hähnchen.
🔸Auch zu Kalbfleisch in sahnigen Saucen
🔸Zu einem feinen Pilzrisotto
🔸Zu einem gegrillten Thunfisch passt er hervorragend
🔸Ich mag besonders gegrillte Gambas oder gegrillten Lachs dazu.
🔸Klassiker wie Lammkarree, geschmorter Rehrücken oder ein Rinder-Tatar
🔸Käsesorten: Parmigiano, milde oder kräftige Ziegenkäse oder Camemberts, Burrata
🍽️ Genau deshalb ist Pinot Nero für mich einer der besten Food-Weine überhaupt.
Junges Talent mit Reife-Potenzial
Der 2024er Jahrgang des „Marith“ steht noch ganz am Anfang seiner Entwicklung – und das spürt man auch, obwohl er meiner Meinung nach schon absolut trinkbar ist. Herrlich im Sommer und leicht gekühlt bei 15°.
Aber: So gut er sich bereits jetzt trinken lässt – das Beste kommt noch. Der Wein hat ein spürbares Reifepotenzial von mindestens 5 bis 7 Jahren. Säure, Tanninstruktur und Fruchtanlage sind optimal für die Flaschenreife.
Ich empfehle, ihm ab Ende 2025 / Anfang 2026 etwas Luft zum Atmen zu geben – am besten im Burgunderglas und gerne mit ein paar Minuten im Dekanter. Wer geduldig ist, wird in den kommenden Jahren in Punkto Aromatik, mehr Komplexität und noch mehr Finesse belohnt.
Kurzum: Wer Platz im Keller hat, sollte sich mindestens 6 Flaschen sichern: eine für jetzt, 5 für später.
Serviertipp: So kommt der Pinot Nero richtig zur Geltung
Ein feiner Pinot Nero wie der „Marith“ liebt ein bisschen Aufmerksamkeit beim Einschenken – und gibt sie Dir mit viel Trinkfreude zurück.
🔸 Serviertemperatur: Am besten leicht gekühlt – zwischen 14 und 16 °C ist ideal. Zu warm verliert er an Finesse, zu kalt verschließt er sich. Also: Kühlschrank für 20 Minuten reicht völlig.❄️
🔸 Glaswahl: Gönn ihm ein Burgunderglas mit bauchiger Form – das gibt der filigranen Aromatik Raum zum Atmen.🍷
🔸 Lüften lohnt sich: Gerade so jung profitiert der Marith davon, wenn Du ihn vor dem Trinken 30–60 Minuten in eine Karaffe gibst oder ihn einfach etwas früher einschenkst. Mit ein bisschen Luft zeigt er schnell, was in ihm steckt.
Mein Fazit ❤️:
Wenn Du Lust hast, einen Pinot Nero zu entdecken, der nicht Mainstream, sondern Handarbeit, Herz und Herkunft zeigt, dann probier diesen hier. Der „Marith“ vom Weingut Kornell ist ein Wein für ruhige Abende, gute Gespräche – und gerne auch mal für eine zweite Flasche.
Er zeigt, was möglich ist, wenn man Pinot Nero mit Respekt und Präzision ausbaut. Kein Barrique-Gewitter, keine überladene Fruchtbombe – sondern Balance, Finesse, Charakter. Und das alles in einer Flasche, die einfach wahnsinnig viel Freude macht.
Cheers, Euer Andi
Woher bekommt ihr den Wein? (Werbung)
Wenn ihr schnell seid, könnt ihr euch noch den 2023er Jahrgang sichern, dann habt ihr schon ein Jahr Reife gespart. VIPINO hat ihn noch, wenn er ausverkauft ist, folgt der 2024er.
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✨Mehr Infos zum Weingut:
Übrigens habe ich vor einigen Jahren in der Anfangszeit meiner Website schon einen Beitrag zum Weingut Kornell von Florian Brigl geschrieben, schaut gerne mal rein:
👉 Und HIER geht’s zur Website des Weinguts.
Vielleicht auch interessant?
Verkostungsnotizen von Vipino:
„Der Pinot Nero „Marith“ 2023 vom Weingut Kornell präsentiert sich laut Vipino mit einer saftigen Struktur, begleitet von herber roter Frucht und mineralischer Würze. Trotz seiner Eleganz zeigt er sich offen für deftige Speisen und überzeugt durch seine Zugänglichkeit. Michael Liebert, Weinscout bei Vipino, verleiht ihm beeindruckende 98 Punkte in der Preis-Genuss-Wertung. „
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