Tatsächlich ist ein Champagner ein „Schaumwein“
Wobei Schaumwein ja nun wirklich nicht besonders sexy klingt. Aber auch ein Champagner fällt genau wie Sekt, Cava, Prosecco, Spumante, Asti Spumante oder Crémant unter diesen Oberbegriff.
Champagner – wie sagt man so schön: das Getränk der Könige. Wir Normal-Sterblichen trinken ihn zu besonderen Feierlichkeiten wie Geburtstag, Hochzeit, zum neuen Job, an Weihnachten oder wie wir zu Silvester.
Aber was ist das eigentlich, ein Champagner
Und warum ist er so teuer? Naja, teuer ist ja immer relativ. In jedem Fall erfahrt ihr dazu heute mehr und ganz konkret nehmen wir den Taittinger unter die Lupe. Hier dürften also für jeden einige Infos dabei sein, egal ob Einsteiger oder erfahrener Champagner-Freak.
Woher weiß ich das alles?
Wer zum ersten Mal auf meiner Seite ist, sieht schnell: Kochen, gutes Essen, Weine bzw. Schaumweine und die Kombination von Essen und Wein sind meine große Leidenschaft.
Und beim Thema Wein kenne ich mich ganz gut aus, ich bin geprüfter Sommelier und zusätzlich sogar international zertifiziert vom „Wine and Spirit Education Trust“ in London, kurz WSET3, und wenn ich ein wenig angeben darf, mit höchstmöglicher Auszeichnung. Ich sage aber immer, Wein soll Spaß machen, daher versuche ich euch mein Weinwissen einfach und verständlich weiterzugeben, so dass ihr in Zukunft euren Wein selbst bestellen und kaufen könnt.
Meine Champagner Empfehlung von heute – der Taittinger
Fangen wir mit der Beschreibung, also quasi meinen „Testergebnis“ an. Weiter unten gibt´s dann noch jede Menge Basisinformationen zum Thema Champagner.
1. Optik: wie so oft: der erste Eindruck zählt
Das geht schon mal gut los: Leuchtend goldgelb, brilliant mit feinen, weichen und das ist wichtig für einen Qualitätschampagner, kontinuierlich aufsteigenden Perlen, was man bei diesem Typ Schaumwein „Mousseux“ nennt.
2. Aromen/in der Nase:
Hält man die Nase ins Glas, kommt einem sofort ein komplexer Duft mit den typischen, frischen Hefenoten entgegen. Als nächstes dann Aromen von weißen Früchten wie Birne und Apfel. Schnuppert man länger hinein kommen dezente Noten von Brioche und Toast dazu – wie beim ersten Eindruck ein eindeutiges Zeichen für die lange Reifezeit auf der Hefe.
Auch blumige Akzente und ein Hauch Zitrusfrüchte sind erkennbar. Insgesamt sehr harmonisch und fein, ich habe mich erstmal zurückgelehnt und entspannt, ohne einen ersten Schluck genommen zu haben.
3. Geschmack/im Mund: Balance und Raffinesse
Jetzt aber doch mal probieren. Unser Taittinger Réserve Brut schmeckt frisch und lebendig, die feine Perlage macht einfach pure Freude und hebt die fruchtigen Aromen hervor. Birne, grüner Apfel und eine angenehme Zitrusfrische ergänzen sich hervorragend. Dazu kommen dezente nussige und natürlich hefige, buttrige Noten, die auf die traditionelle Herstellungsmethode hinweisen. Der Wein ist angenehm trocken, wobei das hier eher als „herb“ zu verstehen ist, denn genau das bedeutet „brut“. Dabei aber sehr rund, weich und sehr ausgewogen.
Wozu trinkt man einen Champagner?
Natürlich, wie oben erwähnt, zu besonderen Anlässen, aber schauen wir mal genauer auf ihn als Essensbegleiter. Denn Champagner ist ein unglaublich köstlicher Partner leichter Küche, also hellem Fleisch, Fisch und in jedem Fall Meeresfrüchten, na klar, auch zu Austern. Aber auch kalte, frische Schalentiere wie Crevettes rosé, Muscheln oder sogar Sashimi, also roher Fisch, passen für mich hervorragend. Das ist aber wie immer Geschmackssache. Achtet aber immer darauf, dass diese Tiere auch roh verzehrt werden dürfen, am besten bei einem spezialisierten Händler kaufen und konkret nachfragen.
Lust auf etwas SCHAUMWEIN-Wissen?
Die Welt des Champagners: Was macht ihn so besonders?
Champagner ist nicht nur irgendein Schaumwein – er ist das Resultat von Handwerkskunst und Tradition. Ein wichtiger Faktor, der Champagner von anderen Schaumweinen unterscheidet, ist die sogenannte „Méthode Traditionnelle“, auch als „Méthode Champenoise“ bekannt. Diese klassische Methode sorgt für die charakteristische Feinheit und den besonderen Geschmack, der Champagner auszeichnet.
Und wie funktioniert das genau?
Die "traditionelle Methode"
Nach der ersten Gärung wird der Wein in Flaschen gefüllt und mit einer Mischung aus Hefe und Zucker versetzt – dies ist der Startschuss für die zweite Gärung. Diese findet in der Flasche statt und kann Monate bis Jahre dauern. In dieser Zeit bilden sich nicht nur die feinen Perlen, sondern auch die komplexen Aromen, die so typisch sind. Nach der Reife wird die Flasche „degorgiert“, d.h. der Hefepropf, der sich während der zweiten Gärung gebildet hat, wird entfernt, und die Flasche wird mit einem sogenannten „Dosage“ (eine Mischung aus Wein und Zucker) wieder aufgefüllt. Je nach Dosage wird der Champagner dann in verschiedene Kategorien wie Brut, Extra Brut oder Demi-Sec eingeteilt.
Welche Rebsorten dürfen verwendet werden?
In der Champagne dürfen nur drei Rebsorten für die Herstellung von Champagner verwendet werden: Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Diese drei Sorten spielen jeweils eine unterschiedliche Rolle im fertigen Produkt:
- Chardonnay sorgt für die Eleganz und Frische
- Pinot Noir bringt Struktur und Kraft in den Champagner
- Pinot Meunier verleiht fruchtige Noten und eine gewisse Rundheit
Der Taittinger Réserve Brut ist eine Cuvée aus allen drei Sorten, wobei der Chardonnay mit etwa 40% einen besonders hohen Anteil hat. Dies ist etwas ungewöhnlich und trägt zur frischen und eleganten Charakteristik dieses Champagners bei. Cuvée bedeutet übrigens, dass mehrere Rebsorten verwendet werden.
Das Weingut Taittinger: Tradition trifft Moderne
Ich finde es immer wichtig, auch etwas zu den Weingütern zu erfahren. Taittinger gehört zu den bekanntesten und renommiertesten Champagnerhäusern der Welt. Hier kann man nun wirklich von einem Traditions-Champagnerhaus sprechen, denn es wurde bereits 1734 geründet. Das Weingut ist seitdem in Familienbesitz, das spricht doch für sich. Würde es hier keine Leidenschaft zum Produkt geben, könnte man nicht seit so vielen Generationen so erfolgreich sein. Flächenmässig besitzt Taittinger fast 300 Hektar Weinberge in besten Lagen der Champagne, was die hohe Qualität ihrer Weine sichert.
Zur deutschsprachigen Website des Weinguts geht´s HIER.
Noch etwas zu den Preisen von Champagner
Champagner gilt oft als Luxusprodukt, aber es gibt Unterschiede bei den Preisen und einige sind durchaus erschwinglich und das bei richtig guter Qualität. Die Preise für Champagner liegen, wie ihr euch denken könnt „von bis“ – ganz konkret von erschwinglichen 30 Euro pro Flasche bis hin zu exklusiven Prestige-Cuvées, die mehrere Hundert Euro und mehr kosten. Unser Taittinger Réserve Brut liegt dabei im mittleren Segment. Mit einem Preis zwischen 40 und 50 € bekommt ihr einen Spitzen-Vertreter mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, perfekt auch für Champagner-Einsteiger.
Mit seiner feinen Perlage, der harmonischen Aromenvielfalt und dem fairen Preis ist er von meiner Seite eine klare Empfehlung für alle, die Champagner lieben oder diese faszinierende Welt einmal entdecken möchten.
Ich hoffe…
…mein kleiner Einstieg in die Welt dieses wundervollen Schaumweins hat euch gefallen, wenn ihr Lust auf mehr habt, klickt einfach durch meine verschiedenen Wein-Rubriken oder auf die Fotos dieser anderen Schaumwein-Empfehlungen und -beschreibungen auf meiner Website.
Wie wäre es mit einem Franciacorta, einem Schaumwein aus Norditalien, der nach der gleichen Methode hergestellt wird?
Oder einem Spitzen-Sekt aus Deutschland vom Weingut Neiss in der Nord-Pfalz, einem „Blanc de Blancs„. Wenn ihr wissen möchtet, was das ist, klickt auf das Foto. Übrigens auch nach der traditionellen Methode hergestellt.
Die passende Essensbegleitung
Auch hier habe ich gleich die ein oder andere Empfehlung für euch:
Edelfische mit Gambas:
Antipasti mit Meeresfrüchten: